Das Umfeld

In den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt ist Ihr Kind abhängig von den Eltern und zumindest ein Elternteil ist in einem ständigen 24 Stunden „Bereitschaftsdienst“. Dies kann dazu führen, dass die Paarbeziehung zu kurz kommt bzw. darunter leidet. Was kann das Umfeld, was können andere Personen dazu beitragen, dass Sie mehr Zeit für einander haben?

Auch wenn Sie die erste Zeit nach der Geburt am liebsten nur zu Dritt verbringen möchten und sich voll und ganz dem „Nestbau“ widmen, wird Ihr Kind früher oder später Kontakt zu anderen Menschen haben. Kinder können neben Mutter und Vater zu vielen anderen Personen eine gute und sichere Bindung aufbauen, wenn die Kinder regelmäßigen Kontakt zu diesen Personen haben. Dies können die Großeltern und andere Verwandte, FreundInnen und Bekannte, NachbarInnen, KindergärtnerInnen, und andere Personen sein. Diese Bezugspersonen können für Sie und Ihre Partnerin eine wertvolle Entlastung sein, wenn Sie einmal ungestört einige Zeit für sich zu zweit haben möchten.

 

Die eigenen Eltern und die Schwiegereltern

Viele Großmütter und Großväter warten mitunter sehnsüchtig auf die Geburt des Enkelkindes. Das kann zu einer Veränderung der Beziehung zu diesen führen. Vielleicht sehen Sie Ihre Eltern und Schwiegereltern nun öfters bzw. kommen diese öfters auf Besuch zu Ihnen und sind eine wertvolle Unterstützung und Entlastung. Vielleicht haben Sie aber auch das Gefühl, dass Sie Ihnen und Ihrer Partnerin gut gemeinte Tipps und Ratschläge zur Kindererziehung geben. Tipps, welche vielleicht vor einigen Jahrzehnten angesagt waren, heutzutage jedoch auf Grund besserer Erkenntnisse nicht mehr zeitgemäß sind. (Ein Beispiel hierfür ist die längst überholte Aussage, wonach man Kinder in den ersten Lebensmonaten ruhig länger schreien lassen soll, damit sich deren Lungen gut entwickeln. Übrigens sind nicht nur Eltern und Schwiegereltern mitunter dieser Meinung! Mittlerweile weiß man, dass Kinder die Nähe und Sicherheit von Bezugspersonen brauchen, wenn sie ein Bedürfnis haben und dieses Bedürfnis mittels Schreien kommunizieren.). Heutzutage ist es auch bei Weitem keine Selbstverständlichkeit mehr, dass die eigenen Eltern oder Schwiegereltern in der näheren Umgebung wohnen und leicht verfügbar sind bzw. eine Unterstützung sind.

Freuen Sie sich, wenn sich die Eltern oder Schwiegereltern aktiv einbringen möchten und teilen Sie dies auch mit. Sollten Sie jedoch begründete oder vielleicht unbegründete Bedenken haben, besprechen Sie diese zuvor mit Ihrer Partnerin. Wenn diese Ihre Bedenken teilt und Sie diese mitteilen möchten, dass suchen Sie ein klärendes Gespräch mit den Eltern oder Schwiegereltern. Manchmal kann es auch sehr hilfreich sein, mit dem eigenen Vater über seine Erlebnisse bei Ihrer Geburt zu sprechen.